Rommee, auch als Rommé, Rummy oder Romme bekannt bzw. geschrieben, zählt weltweit zu den beliebtesten Kartenspielen. Dabei handelt es sich strenggenommen nicht um ein Spiel mit unverrückbaren Regeln, sondern vielmehr um einen Sammelbegriff für eine ganze Reihe von Kombinations- und Legespielen mit Karten oder auch Spielsteinen.
Kommt die Sprache auf Rommee, ist aber zumindest in Deutschland und Österreich eine bestimmte Variante des Spiels gemeint, der wir uns im Folgenden intensiv widmen wollen. Als Bezeichnung für diese Version haben sich “Deutsches Rommee“ und “Rommee mit Auslegen“ etabliert.
Was ist Rommee?
Es gilt als sicher, dass die Wurzeln der Rommee-Familie in Mexiko liegen, wo unterschiedlichen Quellen zufolge im 17. oder im 19. Jahrhundert das Kartenspiel Conquian entstanden ist. Dessen Regeln bildeten wohl die Basis auch für die europäischen Rommee-Spiele der Gegenwart. Zunächst allerdings verbreitete sich Conquian in Amerika und insbesondere in den USA, wo die 1909 in New York von Elwood Blaker entworfene Variante Gin Rummy auch heute noch sehr populär ist. Da gerade in der Frühphase des Gin Rummy häufig um Rum gespielt wurde, ist die Benennung recht schnell erklärt.
Letztlich bildete Gin Rummy, das wie in den USA auch in Großbritannien noch heute die am weitesten verbreitete Variante ist, auch die Grundlage für das deutsche Rommee. Wie genau Rommee in den deutschsprachigen Raum gekommen ist, lässt sich unterdessen nicht mehr nachvollziehen.
Gemeinsam haben alle Rommee-Spiele, dass es in erster Linie um das Kombinieren und Auslegen von Karten geht. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten liegen unter anderem in einer unterschiedlichen Spielerzahl und verschiedenen Spielkarten bzw. -figuren.
Spielregeln: Wie spielt man Rommee?
Am deutschen Rommee können zwei bis sechs Spieler teilnehmen. Gespielt wird in der Regel mit zwei Paketen französischer Spielkarten a 52 Blatt und jeweils drei Jokern. Unter dem Strich sind somit 110 Karten im Spiel. Gespielt wird letztlich jeder gegen jeden. Kooperationen oder Teamwork gibt es nicht. Am Ende hat derjenige Spieler die Runde gewonnen, der als Erstes alle seine Karten ab- bzw. auslegen konnte. Ausgelegt werden können Karten nur auf bestimmte Art und Weise. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.
In der Regel umfasst ein Rommee-Spiel mehrere Runden. Deren Anzahl wird im Vorfeld festgelegt. Am Ende jeder Runde erfolgt zudem eine Punktwertung. Bis auf den Gewinner erhalten alle Spieler Minuspunkte basierend auf den auf der Hand verbliebenen Karten. Dabei ist jeder Karte ein Punktwert zugeordnet. Der Gewinner beendet die Runde mit der Summe aller Punkte, die den Verlierern abgezogen wurden.
Sind alle Runden gespielt, werden die insgesamt aufgelaufenen Punkte bzw. Minuspunkte addiert. Gesamtsieger ist dann derjenige mit den meisten Punkten bzw. den wenigsten Minuspunkten. Alternativ zur Festlegung einer Rundenzahl ist ein Spielende auch dann möglich, sobald ein Mitspieler 500 Minuspunkte überschreitet.
Die Spielkarten im Detail erklärt
Ein Satz französischer Spielkarten umfasst 52 Karten. Enthalten sind in jeder der vier Farben Pik, Kreuz, Karo und Herz jeweils Karten mit aufgedruckten Zahlen von “2“ bis “10“, die Bildkarten Bube, Dame und König sowie ein Ass – jede dieser Karten ist angesichts eines doppelten Spielkartensatzes zwei Mal im Spiel. Hinzu kommen insgesamt sechs Joker.
Jeder dieser Karten ist der schon erwähnte Punktwert zugeordnet. Bei den Zahlenkarten gilt ganz einfach der aufgedruckte Wert. Bube, Dame und König zählen jeweils zehn Punkte. Beim Ass gilt am Ende bei der Auszahlung der Minuspunkte ein Wert von elf. Ebenso wenn beim Auslegen zuvor ein König kommt. Wird das Ass am Anfang einer Zahlenreihe (Ass-2-3-4…) ausgelegt, wird hingegen nur ein Punkt gezählt. Ein Joker kommt in der Endabrechnung mit 20 Minuspunkten in die Wertung. Beim Auslegen zählt der Joker indes nur soviel wie die Karte, die durch ihn ersetzt wird.
Wie schon angeklungen ist, hat der Punktwert einer Karte somit nicht nur für die Berechnung der spielentscheidenden Minuspunkte eine Bedeutung, sondern auch beim ersten Auslegen. Denn eine Erstkombination auszulegen ist nur dann möglich, wenn es sich um mindestens drei Karten mit einem gesamten Punktwert von 30 oder mehr handelt.
Vorbereitungen & Ablauf
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Mitspieler 13 Karten, die die anderen Mitspieler nicht einsehen können. Die übrigen Karten werden verdeckt in Stapelform (Talon) abgelegt. Anschließend geht es auf Rundenbasis weiter. Nacheinander kommen alle Spieler an die Reihe.
Jeder Zug startet mit dem Ziehen einer Karte entweder vom Talon oder vom Ablegestapel. Anschließend kann der Spieler, sofern möglich, eine Erstkombination oder später eine neue Kombination aus- bzw. an vorhandene Kombinationen anlegen. Zum Abschluss des Zuges wird eine Karte für alle Mitspieler ersichtlich auf den Ablegestapel gelegt. Der nächste Spieler kann dann entweder diese abgelegte Karte aufnehmen oder neu vom Talon ziehen.
Eine erste Kartenkombination kann dann ausgelegt werden, wenn die Summe der Punktwerte von mindestens drei kombinierten 30 oder mehr beträgt. Für spätere Kombination gilt diese Punktehürde nicht mehr. Für die Erstkombination korrekt ausgelegt, können – sofern möglich – beliebig viele weitere Kombination ausgelegt werden. Stets aber nur, wenn man auch am Zug ist. Ebenso können einzelne Karten an vorhandene Kombination angelegt werden. Und es ist möglich, ausgelegte Joker durch die eigentlich an der Joker-Stelle vorgesehene Karte zu ersetzen und den Joker auf diese Weise einzukassieren.
Auslegen in Reihen oder Sätzen & Anlegen
Beim Auslegen unterscheidet man Reihen und Sätze. Bei einem Satz handelt es sich um mindestens drei und maximal vier Karten mit dem gleichen Wert, beispielsweise Karo 9 – Herz 9 – Kreuz 9 oder Herz-Ass – Pik-Ass – Kreuz-Ass. Dabei ist zu beachten, dass jede Farbe nur ein Mal vorkommen darf.
Eine Reihe funktioniert ähnlich wie die Straßenbildung beim Poker. Für eine Reihe müssen mindestens drei aufeinanderfolgende Karten der gleichen Farbe kombiniert werden. Neben der Farbe ist wichtig, dass auch jede Karte der Reihe nur ein Mal vorhanden sein darf. Als Reihenfolge gilt: Ass, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass – das Ass kann allerdings nur an den Anfang oder das Ende gelegt werden, nicht sowohl als auch.
Pro Reihe bzw. Satz können außerdem bis zu zwei Joker verwendet werden. Ein Joker kann jede Karte ersetzen bzw. vertreten. Bei der Verwendung von zwei Joker muss allerdings die Position beider Joker unzweifelhaft zu erkennen sein. Erhält ein Spieler dann die eigentlich an die Joker-Position gehörende Karte, ist ein Austausch möglich – sofern der betreffende Spieler auch am Zug ist.
Angelegt werden kann im späteren Verlauf an Reihen und Sätze, solange die oben genannten Vorgaben eingehalten werden. Eine vorhandene Dreierkombi 7-8-9 in Herz kann so beispielsweise jederzeit um eine Herz-6 oder eine Herz-10 erweitert werden.
Besonderheiten
Rommee kann wie erwähnt in zahlreichen verschiedenen Varianten und mit einigen Sonderregeln gespielt werden. Im deutschen Rommee eine recht häufige Zusatzregel ist das sogenannte Klopfen, das allerdings vor Spielbeginn vereinbart werden muss.
Grundsätzlich ist das Klopfen erst nach dem Auslegen der Erstkombination erlaubt. Dann kann jeder Mitspieler mittels eines Tischklopfers signalisieren, eine vom gerade an der Reihe befindlichen Spieler abgeworfene Karte haben zu wollen – auch dann, wenn eigentlich ein anderer Mitspieler dran wäre. Für den Erhalt der abgeworfenen Karte “bezahlt“ der klopfende Spieler einen Preis: es muss eine zusätzliche Karte vom Talon gezogen werden. Ausgelegt werden können die neuen Karten indes erst dann, wenn der betreffende Spieler regulär am Zug ist. Denn nach einem Klopfer geht es erst einmal in der normalen Reihenfolge weiter.
Rommee im Online Spielotheken
Rommee zählt in seinen Urformen schon seit hunderten von Jahren zu den beliebtesten Kartenspielen weltweit. Dass Rommee auch Eingang in zahlreiche Online-Spielotheken gefunden hatte und dort zu den gefragtesten Spielen gehörte, überrascht deshalb nicht.
Seit dem 15.10.2020 können Spielotheken, welche sich um eine deutsche Lizenz bemühen, leider keine Casino oder Live Dealer Spiele mehr anbieten, da dies gegen den vorläufigen Glücksspielstaatsvertrag verstoßen würde.