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Österreich: Glücksspiel-Umsätze stagnieren – Online-Boom hält aber an

    Österreich Flagge

    In den vergangenen Jahren haben die Umsätze der Anbieter für Glücksspiele nur eine Richtung gekannt. Die Kurve ging steil nach oben. Die Unternehmen feierten hohe Erlöse. Doch wie nun jüngste Zahlen aus Österreich aufzeigen, stagnieren in der Alpenrepublik die Umsätze. Hauptgrund sind insbesondere die Defizite beim stationären Spiel. Diese sind während der Corona-Pandemie drastisch nach unten gegangen. Dagegen boomt der Online-Sektor und hat wiederrum einen hohen Zuwachs erzielt.

    Online-Glücksspiel weiter auf Vormarsch

    Laut der Marktanalyse Branchenradar Glücksspiel & Sportwetten haben sich die Zahlen für das Glücksspiel in Österreich für 2021 im Vergleich zum Vorjahr eingependelt. Insgesamt gab es Wetteinsätze von 16,2 Milliarden Euro. Dies bedeutet nur einen leichten Anstieg von 0,4 Prozent. Die Wett- und Bruttospielerträge haben ein leichtes Plus von 2,4 Prozent ergeben. Insgesamt haben die Anbieter dadurch ein Plus von 1,7 Milliarden Euro generiert. Das Plus wurde insbesondere durch Lotterien und das Online-Geschäft erzielt. Bei den Lotterien gab es Einsätze vom 714 Millionen Euro, was ein Zuwachs von 4,9 Prozent bedeutet. Noch deutlicher sind die Zahlen beim Online-Glücksspiel. Hier gab es ein Wachstum von 24,2 Prozent. Statt 467 Millionen Euro wurden 580 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Plus erkläre sich laut Branchenradar Glücksspiel & Sportwetten durch Online-Sportwetten und weiteres Glücksspiel im Internet.

    Deutliche Einbußen beim stationären Spiel

    Während der Online-Sektor boomt, gab es beim stationären Glücksspiel deutliche Defizite. Hier habe die Pandemie deutlich ihre Spuren hinterlassen. Zahlreiche Betriebe mussten temporär oder dauerhaft schließen. Der Erlös sank von 517 Millionen Euro auf 411 Millionen Euro. Dies bedeutet einen Rückgang von 20,5 Prozent. 2018 hatte der Erlös noch 858 Millionen Euro betragen. Somit wurde der Erlös in nur drei Jahren halbiert. „Profitiert davon hat zweifelsohne der Online-Sektor. Die Nachfrage nach Glücksspiel und Wetten auf Onlineplattformen beschleunigte sich massiv. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Einsätze um nahezu 18 Prozent. Mit Spiel- und Wetteinsätzen von 9,1 Milliarden Euro fanden Glücksspiel und Sportwetten damit zu nahezu sechzig Prozent im Internet statt“, heißt esvon Branchenradar Glücksspiel & Sportwetten. Komplett überraschend ist der Rückgang nicht. Bereits von 2019 auf 2020 waren die stationären Umsätze deutlich nach unten gegangen. Im gleichen Zeitraum gab es online einen Anstieg von 7,4 Prozent. Von 2018 auf 2021 stieg der Erlös von 375 Millionen Euro auf 580 Millionen Euro an.

    Blick nach Italien bestätigt Eindruck

    Ein Ausflug von der Alpenrepublik Österreich in die Alpenrepublik Italien zeigt, dass die Zahlen aus Österreich bestätigt werden. 2021 wurde für das Spiel im Internet 67,5 Milliarden Euro ausgegeben. Während der Online-Umsatz 2019 lediglich 33 Prozent ausgemacht hat, waren es 2021 62 Prozent. Dagegen sind die Einsätze beim landbasierten Spiel eingebrochen. 2019 lag der Umsatz noch bei 4,8 Milliarden Euro. 2020 lag er bei 2,6 Milliarden Euro und 2021 bei 1,8 Milliarden Euro. Lediglich Rubbellose und Lotto sorgten beim stationären Spiel für einen Zuwachs. Durch die Umverteilung muss auch der Fiskus weniger Einnahmen verzeichnen. Dies hat damit zu tun, dass der Steuersatz deutlich unter den Sätzen für Online-Glücksspiel liegen. Im Vergleich zwischen 2021 und 2019 sanken die Einnahmen des Staates um 35 Prozent.