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Neue Regeln für britische Online-Casinos zum Spieler- und Jugendschutz

    Großbritannien: Neuregulierung des Glücksspielgesetzes wird diskutiert

    Die Neuigkeiten über Regeln auf dem Markt für Online-Glücksspiele reißen nicht ab. Nun wurde bekannt, dass die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) noch in diesem Jahr neue Regularien erlassen will. Diese sollen vor allem den Jugend- und Spielerschutz auf dem britischen Markt stärken. Dieser war bisher laut der UKGC unzureichend. Eine fünfstellige Anzahl an Beschwerden aus der Bevölkerung ging deshalb bei den Behörden in Großbritannien ein. Die UKGC möchte die Anbieter bei diesem Prozess begleiten und notfalls Sanktionen aussprechen, wenn die Regeln nicht eingehalten werden. Bei ähnlichen Verstößen gab es in der Vergangenheit bereits hohe Strafzahlungen.

    Automatisierte Strukturen für Indikatoren zum gefährdeten Spielen

    Dass die UKGC bereits ab 12. September die Regeln umsetzen möchte, setzt die Anbieter unter Druck. Die Kunden werden die Regularien vermutlich kaum oder gar nichts zu spüren bekommen, aber für die Anbieter gibt es in den kommenden Monaten einiges zu tun. Demnach müssen die Online-Casinos aufzeigen, wie lange die einzelnen Spieler mit dem Glücksspiel verbringen und wie ihr Ausgabeverhalten ist. Bei einem schädlichen Glücksspielverhalten sollen rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können. Die Vermarktung und Nutzung zu Bonusangeboten bei Risikokunden müsse verhindert werden. Zudem sollen automatisierte Prozesse von Schadensindikatoren stattfinden. Eine Evaluierung der Kundeninteraktionen muss der UKGC vorgelegt werden. Sämtliche Online-Casinos müssen ihre Partner und Dritt-Anbieter auf die Regeln aufmerksam machen. Insgesamt geht es vor allem darum, dass automatisierte Strukturen eingerichtet werden, die die unterschiedlichen Indikatoren für mögliche Gefährdungen der Spieler ausfindig machen.

    Anbieter werden nicht alleine gelassen

    Laut eigenen Angaben will die britische Glücksspielbehörde die Unternehmen zur Umsetzung der Regularien unterstützen. Im Sommer soll deshalb ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen erscheinen. Dieser soll detailliert sein und somit die Umstellung ermöglichen. Mit den bisherigen Regeln zeigte sich die Behörde in der Vergangenheit nicht zufrieden. Andrew Rhodes, der Chief Executive Officer der Gambling Commission erklärte dass einige Anbieter deutlich zu wenig für den Spieler- und Jugendschutz taten. Durch die neuen Vorschriften sollen die Anbieter schädigendes Glücksspiel erkennen und dementsprechend reagieren.

    Er stellte klar, dass die Behörde nicht zögern werde Sanktionen auszusprechen, wenn die Online-Casinos die neuen Regularien nicht beachten. Welche Strafen die Anbieter erwarten, wurde aber nicht genannt. Die UKGC hat die Regeln nicht alleine, sondern mit Hilfe der britischen Bevölkerung ausgearbeitet. Über 13.000 Meldungen gingen bei der UKGC ein, die den bisher mangelnden Spielerschutz aufzeigen sollen. Dies soll aber nicht der letzte Schritt zum Spielerschutz gewesen sein. Die UKGC betonte, dass sie auch in Zukunft kräftig auf den Schutz der Spieler achten werde.

    Hohe Strafen ausgesprochen

    Zwar sickerten bisher keine genauen Zahlen für Strafzahlungen durch, doch in der Vergangenheit scheute sich die UKGC nicht hohe Strafen auszusprechen. So musste Sky Bet 1,4 Millionen Euro bezahlen, da es versuchte Problemspieler mit Angeboten zu locken. 2021 soll der Anbieter Mails an Kunden geschickt haben, die sich zuvor sperren haben lassen. Dies soll rund 31.000 Kunden betroffen haben. Wegen eines ähnlichen Vergehens musste Bet Victor eine Strafe von zwei Millionen britischen Pfund bezahlen. Auch 888 Holdings musste mit 9,4 Millionen britischen Pfund tief in die Tasche greifen. Die UKGC machte mehrfach deutlich, dass die Strafzahlungen ein Lehre sein müssten. Rhodes gab deutlich zu verstehen, dass die Behörde nicht zögere noch höhere Strafen auszusprechen.