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Glücksspiel-Anbieter in Macau verzeichnen Milliardenverluste

    Die Halbjahresbilanz für Macau fällt nicht wie gewünscht aus. Aufgrund von Corona mussten die Glücksspiel-Anbieter des Landes Milliardenverluste verzeichnen. Unterdessen wurde in Macau auch eine Studie zu problematischem Spielverhalten durchgeführt – mit interessanten Erkenntnissen.

    Hohe Verluste für Unternehmen und auch Macau

    Das Wirtschaftsmagazin Nikkei Asia berichtet von einem Verlust von rund zwei Mrd Euro. Grund hierfür sei primär die Null-COVID-19- Politik der Regierung Chinas, die sich negativ auf das Geschäft auswirkte. Schon seit zwei Jahren ist die Situation in der Metropole angespannt. Beispielsweise teilte der Betreiber Galaxy Entertainment vergangenen Donnerstag mit, dass zwischen Januar und Juli 2022 mit 107 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr rund 13 Mio Euro weniger erwirtschaftet wurden. Derweil hat das Melco Resorts & Entertainment mit einem Minus von 55 Mio Euro einen noch höheren Verlust zu verzeichnen.

    Auch MGM China hat einen hohen Verlust zu vermelden. Nach eigenen Angaben arbeitet der Konzern mit einem Minus von 300 Mio Euro. Nachdem die Aktie des Unternehmens bereits im vergangenen Jahr auf knapp die Hälfte des Wertes gefallen war, führen diese Verluste wohl sicher nicht zu einem Anstieg. Doch nicht nur die Casino-Betreiber sind von den Verlusten betroffen, sondern auch die Sonderverwaltungszone selbst. Immerhin stellen die Steuereinnahmen durch Glücksspiel rund 80 Prozent der gesamten Steuereinnahmen dar. Laut Experten seien die Glücksspiel-Einnahmen im Juli 2022 im Vergleich zum Vormonat um 95 Prozent zurückgegangen.

    Corona-Politik der Regierung hat daran Schuld

    Ebenfalls Verluste zu verzeichnen hatte der Betreiber von The Venetian Macao und Sands Macao – Sands China. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 gingen die Einnahmen in diesem Jahr um 44 Prozent zurück und Verluste von der doppelten Summe als im Vorjahr in Höhe von 760 Mio Euro sind entstanden. Wynn Macau teilte ebenfalls ein Minus mit, in Höhe von 460 Mio Euro. Laut Experten schrieben „die 41 Casinos in Macau […] rote Zahlen, da ausländische Besucher nach wie vor vom größten Glücksspielzentrum der Welt ausgeschlossen sind“. Auch die Bewegungsbeschränkungen in China, um dem landesweiten Covid 19 Ausbruch entgegen zu wirken, sorgen für rückgängige Besucherzahlen.

    Die Null-Covid-19-Politik der chinesischen Regierung sorgte unter anderem dafür, dass Macau im vergangenen Monat für nicht ganz zwei Wochen komplett abgeriegelt wurde nach dem bis heute größten Pandemie-Ausbruch. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Potentielle Besucher würden teilweise von Quarantänemaßnahmen abgeschreckt, weswegen eine „solide Erholung“ laut Analysten bis 2023 unwahrscheinlich sei.

    Studie zu problematischem Glücksspiel

    Immerhin konnte in Macau eine Befragung zu problematischem Glücksspiel für eine Studie durchgeführt werden. Demnach ist ein allein stehender Mann im Alter zwischen 35 und 54 Jahren der hypothetisch am stärksten von problematischen Glücksspiel gefährdet. Auch der Einfluss von Buddhismus ist erkennbar. Erklärt werde dies dadurch, dass von Buddhismus und Konfuzianismus beeinflusste chinesische Männer Glücksspiel als eine Möglichkeit ansehen „das eigene Glück und Schicksal zu testen“. Zumindest kamen Wissenschaftler der Polytechnischen Universität Macau zu diesem Ergebnis.

    Insgesamt wurden 6000 Personen, die sich in der Nähe von Casinos befanden, gebeten einen Fragebogen auszufüllen. Davon hatten 1352 Personen angegeben mindestens einmal in den vergangenen zwölf Monaten im Casino dem Glücksspiel nachgegangen zu sein. Ein Drittel von ihnen sei wohnhaft in Macau und in etwa die Hälfte seien vom chinesischen Festland in Macau zu Besuch gewesen.

    Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Journal of Gambling Studies publiziert worden. Es sei demnach davon auszugehen, dass in etwa 20 Prozent der Casino-Besucher in der Glücksspielmetropole problematisches Spielverhalten aufweisen. Besonders Baccarat, Sic Bo und Spielautomaten seien beliebt und die monatlichen Durchschnitts-Ausgaben für Glücksspiel beliefen sich auf rund 231 Euro, wobei die Einsätze von 26 Cent bis zu knapp 48.100 Euro reichten. Diese hohen Einsätze kombiniert mit Spielsucht führen schnell zu hohen Verlusten, weswegen Spielerschutz umso wichtiger ist.