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Gambling: Zocken in EU-Ländern legal dank Lizenzen

Das Glücksspiel erfreut sich bereits seit Menschengedenken einer unglaublichen Beliebtheit. Daran können auch gesetzliche Regelungen oder Verbote nichts ändern. Es gab Zeiten, in denen das Glücksspiel schon beinahe zum guten Ton gehörte, und dann wieder war es über lange Zeiträume mit einem eher zweifelhaften Ruf belegt. Mit der Entstehung der Online-Casinos ist der Boom noch größer geworden und gerade die Merkur Slots sind besonders beliebt. Da die Online-Casinos natürlich auch grenzüberschreitend besucht werden können, stellt sich hier auch gleichsam die Frage, welche nun legal sind und welche vielleicht nicht. Insgesamt herrscht hier viel Unübersichtlichkeit. So fallen auch die internationalen Gesetzgebungen in den Nachbarländern recht unterschiedlich aus und es drängt sich die Frage auch, was wo gilt.

Italien

Besonders schwer fällt Italien die Kontrolle des Glücksspielmarktes, der aber genau dort ganz besonders boomt. Hier landen ca. 100 Milliarden Euro im Jahr auf realen und virtuellen Spieltischen. Da es sich hier lediglich um die offiziellen Zahlen handelt, kann davon ausgegangen werden, dass sich die Dunkelziffer hinsichtlich illegaler Einsätze noch einmal in etwa genauso hoch einstufen lässt. Italien ist zudem mit 400.000 Spielsüchtigen ein Spitzenreiter in Europa. Gerade beim online Spielen sind die Zuwächse dort enorm, daher hat Italien auch versucht, mit Hilfe von Gesetzen und durch staatliche Lizenzen das Glücksspiel zu regulieren. Allerdings funktioniert die Umsetzung hier mehr schlecht als recht. Und es werden kaum Kontrollen durchgeführt.

Deutschland

In Deutschland sorgt der neue Glücksspielstaatsvertrag seit Juli 2021 für mehr Ordnung in der Spielbranche. Für den Onlinebereich sorgen die neuen Regelungen nun erstmalig dafür, dass das Online-Spiel in Deutschland offiziell legal ist. Bis zu diesem Zeitpunkt war ausschließlich im Bundesland Schleswig-Holstein der Fall. Die neuen Regelungen haben nun dafür gesorgt, dass das Glücksspiel deutschlandweit legal ist, jedoch ausschließlich mit staatlicher Lizenz und mit festen Regeln. Es gibt nun Reglementierungen hinsichtlich der Einsätze und der Einzahlungshöhe, und außerdem gibt es nun eine Sperrdatei, die verhindern soll, dass registrierte Spielsüchtige Zugang zu weiteren Spielangeboten haben.

Frankreich

Hinsichtlich von Regulierungen zeigt sich Frankreich eher zögerlich. Was die Glücksspielangebote angeht, so beschäftigt sich die Gesetzgebung schon seit 2010 mit dieser Frage. Hier sind nur Pferdewetten, Poker und Sportwetten mit Lizenz erlaubt. Illegal hingegen sind Online-Casinos, die sogar mit Netzsperren blockiert werden. Die Wirksamkeit ist aber eher zweifelhaft, denn die Franzosen nutzen stattdessen Spielportale im Ausland. Da es hier sehr viele illegale Anbieter gibt, wird in Frankreich über eine kontrollierte Liberalisierung nachgedacht.

Österreich

Da die rechtliche Lage auch hier eher unübersichtlich ist, soll sie zukünftig reformiert werden. Spielangebote mit Lizenz sind hier erlaubt. Gleichzeitig wird hier aber zwischen verschiedenen Kategorien mit unterschiedlichen Regelungen und unterschiedlichen Regulierungsbehörden unterschieden. Anders als in anderen europäischen Ländern ist das Wetten hier nicht als Glücksspiel eingestuft.

Liechtenstein

Liechtenstein ist sowohl eine Steueroase als auch ein Glücksspielparadies. Nicht selten wird hier bereits von dem europäischen Las Vegas gesprochen. Allerdings war hier paradoxerweise das Glücksspiel bis 2010 komplett verboten. Heute ist das gewerbliche Geldspiel konzessions- und bewilligungspflichtig. Zwar achtet Liechtenstein durchaus auf die Qualität der Anbieter, ist aber bei der Zulassung ansonsten recht großzügig. Das wundert wenig, denn für den Kleinststaat sind die Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel erheblich.

EU-Regelungen werden immer mehr gefordert

Mehr und mehr werden innerhalb der EU-Staaten Forderungen nach einer einheitlichen Gesetzgebung lauter. Das gilt insbesondere für den Onlinebereich. Vor allem Institutionen wie das europäische Verbraucherzentrum und verschiedene Suchthilfeverbände merken an, dass ausschließlich eine grenzüberschreitende Regulierung des Marktes wirklich erfolgversprechend ist. Es scheint aber eher unwahrscheinlich, dass es in absehbarer Zeit zu solch einer Regelung kommen wird.

Die Lizenzen aus der EU genauer betrachtet

Wie unterschiedlich und wenig einheitlich die Lizenzen in den einzelnen EU-Ländern geregelt sind, wurde hier deutlich gemacht. Dennoch haben alle Gamer die Möglichkeit, in seriösen und legalen Online-Casinos in Ruhe ein Spielchen zu wagen. Entscheidend ist aber allerdings, dass es sich hierbei um Lizenzen handelt, die aus der EU stammen.

Besonders beliebt und sehr angesehen sind vor allem Lizenzen der Malta Gaming Authority (MGA), der Remote Gambling Authority Gibraltar (RGA) sowie der Gambling Supervision Commission der Isle of Man. Diese gelten als besonders zuverlässig. Aus diesem Grund gelten Online-Casinos, die über eine Lizenz aus einem dieser Länder verfügen, als ganz besonders sicher. Die Anbieter halten sich nämlich an einen besonders strengen Verhaltenskodex. Ob ein Online-Casino eine solche Lizenz besitzt, kann man leicht ermitteln, indem man einen Blick auf die Webseite der jeweiligen Aufsichtsbehörde wirft und kontrolliert, ob das Casino dort gelistet ist.

Malta und das Gambling

Bei Malta handelt es sich um den ersten Mitgliedstaat der Europäischen Union, der Regeln und Vorschriften zu Online-Glücksspielen einführt hat. Heute ist Malta der wichtigste Standort in der EU für Anbieter von Online-Glücksspielen. Darüber hinaus ist Malta noch ein Austragungsort von vielen Live-Turnieren, wie zum beispielsweise im Pokerbereich. Bei der Malta Gaming Authority (MGA) handelte es sich um eine öffentliche Aufsichtsbehörde, die verantwortlich ist für die Kontrolle aller Formen des Glücksspiels in Malta. Sie ist auch die Behörde, die die Remote Gaming Licenses (Glücksspiellizenzen) an Spielveranstalter für die online Casinospiele, Poker, Sportwetten, P2P, Lotteriespiele und sonstige Spiel-Plattformen erteilt.

Über 500 Anträge sind seit 2004 bei der MAG von den Unternehmen bearbeitet worden. Einige der weltweit führenden Online-Spielbetreiber gehören zu diesen Unternehmen.

Der EU-Online-Gaming-Markt ist bis heute nicht harmonisiert

Von den einzelnen Staaten werden die Vorschriften auf nationaler Ebene definiert und der Europäische Gerichtshof mischt sich immer wieder in die Debatte ein. Hier geht es darum, dass Teile der lokalen gesetzlichen Regelungen gegen das EU-Recht verstoßen, so wie es in Deutschland geschehen ist. Demnach ist eine Remote Gaming License in Malta kein offizieller Freifahrtschein, um überall in der EU die eigenen Online-Gaming-Websites bewerben zu dürfen.

Hier muss der Blickwinkel auf die Online-Gambling-Gesetzgebung geändert werden, denn in meisten Ländern und insbesondere in den meisten EU-Staaten ist es verboten, ein Unternehmen aus dem Bereich des Online-Gambling zu betreiben. Seitens der Behörden würde der Betrieb als illegales Glücksspiel eingestuft und es droht die strafrechtliche Verfolgung.

In den USA verhält es sich mit Las Vegas genauso. Aus diesem Grund ist Vegas das Mekka der Casinos, da in beinahe allen anderen Staaten das Glücksspiel illegal ist. Somit ist Malta quasi das Las Vegas der Online Gaming Branche. Hier ist es unter bestimmten Bedingungen legal, das Online-Glücksspiel zu betreiben. Mit einer maltesischen Online-Gaming-Lizenz ist es also erlaubt, in Malta legal ein Glücksspiel-Unternehmen zu betreiben. Da Malta aber ein EU-Land ist, müssen die anderen EU-Länder, wenn auch sehr ungern, akzeptieren, dass in Malta zugelassene Online-Gaming-Anbieter ihre Dienstleistungen in der ganzen EU bewerben dürfen. Hierbei handelt es sich einfach um EU-Recht. Der EU-Niederlassungsfreiheit sei Dank, darf kein EU-Land grundlos benachteiligt werden.